Auf Grund der enormen Wassermassen ist eine künstliche Filteranlage weder zielführend, noch wirtschaftlich oder gar natürlich. Andere Wege müssen gefunden werden um unsere Seen und Bäche sauber und sauerstoffreich zu erhalten – diese Wege haben wir gefunden!
Im Juni dieses Jahres haben wir dank der Unterstützung von Ralf Oestmann ein System entwickeln können, die Qualität unserer Wasserflächen auch in Zukunft zu halten und weiter zu verbessern. Herr Oestmann kommt aus dem Greenkeeping und hat sich auf Wassersysteme aller Art spezialisiert. Er betreut über 500 Seen und Teichanlagen deutschlandweit und wir freuen uns, dass wir ihn auch für unsere Seenlandschaft gewinnen konnten.
Der See zwischen Bahn 18 und Bahn 9 wird zukünftig die Rolle des „Lebendfilterbeckens“ übernehmen. Als höchstgelegener See bildet er den Ausgangspunkt des gesamten Wasserkreislaufs unserer Anlage. Die Filterung werden ganz besondere Lebewesen übernehmen. 300 Teichmuscheln, 300 Bitterlinge und rund 400 Nasen (Fischarten), allesamt unter Naturschutz, bevölkern fortan den See der Bahn 18. Die Muscheln und Bitterlinge leben in einer Symbiose. Der Bitterling legt seine Eier in die Muschel, welche im Gegenzug ihren Nachwuchs an den Bitterling anheftet. Eine unserer Teichmuscheln filtert 150 Liter Wasser am Tag – bei 300 Muscheln entspricht das einer unglaublichen Menge von 45.000 Litern Wasser, pro Tag! Die Bitterlinge und Nasen verzehren Schwebeteilchen wie Algen und Blätter, welche für die Muscheln zu groß wären.
Die Seen zwischen Bahn 6 und Bahn 7, der See der Bahn 8 sowie der am tiefsten gelegene See der 15ten Bahn werden von Spiegel- und Graskarpfen bevölkert, insgesamt rund 1.000 Stck. Deren Aufgabe ist es, den Boden aufzuwühlen damit der Schlamm nach und nach abgetragen werden kann und Stromabwärts fließt. Am See der Bahn 15 angekommen wird das Wasser Stromaufwärts in den See der 18 gepumpt, wo es von den fleißigen Helfern Teichmuschel und Co. erneut gereinigt wird und sich der Kreislauf schließt.
Das Pflegeteam unserer Anlage ist damit abermals um eine Vielzahl tierischer Helfer reicher und wir leisten so einen weiteren Beitrag zum Erhalt bedrohter Arten und setzen unseren Kurs der nachhaltigen Betriebsführung weiter fort.